Den groben Handlungsverlauf hatte ich bereits zu Beginn der Arbeit 2012 skizziert. Als ich nun im Frühjahr 2014 nach der Auszeit das Thema wieder aufgriff, hatte ich das Gefühl scheinbar „raus aus der Sache“ zu sein. Es bereitete mir große Schwierigkeiten mich wieder auf diese Angelegenheit einzulassen. Irgendwie war während der Unterbrechung das Feuer kleiner geworden.
Nichts desto trotz begann ich zu zeichnen, zu gestalten und zu machen. Schließlich wollte ja noch ein Studium abgeschlossen werden. Mein Vorgehen war dabei jedoch sehr unstrukturiert. Ich pickte mir einen speziellen Moment in der langen Geschichte heraus und setzte diesen dann zeichnerisch um. Im Anschluss kümmerte ich mich um einen anderen, der meist in keinem Zusammenhang mit dem vorherigen stand. Es war sozusagen ein wildes Storyboarden kreuz und quer ohne Dialoge und sonstige Vorlagen.
Exemplarisch für das Durcheinander die nachstehende Szene am Brunnen; einmal aus dem Dummy von 2014 und einmal aus dem fertigen Buch.
Durch diese planlose Aneinanderreihung gelang ich in eine Sackgasse. Die Geschichte entwickelte sich nicht. Es zeichnete sich kein roter Faden ab. Selbst aus technischer Perspektive machte mein Vorgehen keinen Sinn. Ganze Seiten blieben leer, weil ich nicht berücksichtigt hatte, dass ein Buch eine linke und eine rechte Seite besitzt. Dieser Moment während der Vor-Vorproduktion war sehr frustrierend.
Um nicht mit Vollgas gegen die Wand zu fahren, musste ich auf die Bremse treten und danach den Rückwärtsgang einlegen!