In den folgenden Wochen entwickelte ich ein Drehbuchähnliches Skript. Ich baute die grobe Handlung (kleines Mädchen erlebt die Kriegsjahre) aus, ergänzte sie mit Drama und unterteilte sie in Akte.
Zunächst erstellte ich mir eine Zeitleiste, in welcher ich alle Ereignisse, die mir erzählt worden waren oder die ich gelesen hatte nach Datum sortiert auflistete. An Hand dieser entwickelte ich chronologisch die einzelnen Ereignisse, die ich darstellen wollte.
Dabei konstruierte ich aus kleinen Wortbrocken eine Handlung, die sowohl dramaturgisch als auch bildlich funktioniert.
„Am Psalmsonntag 1945 war dann der Krieg da. Während des Sonntagvormittaggottesdienstes ist deutsches Militär, von Kohlnhof kommend, in Harkau eingefahren. Emma Strorigl, geb. Payerl, war zu hause, als schwere Fahrzeuge am Dorfanger auffuhren. Ein Soldat, voller Ausrüstung und schmutzig, sagte zu ihr: „Ja Mädchen, da schaust du, es ist soweit.“ Ein mit Verwundeten beladenes Lastauto fuhr in den Hof von Emmas Elternhaus ein, wo man die verwundeten Soldaten unterbrachte.“¹
Aus diesen fünf Sätzen entstand der folgende Auszug:
Quelle: ¹Mag. Dr. Adalbert Putz: Harkau und seine Nachbarn – 40 Jahre nach der Ausweisung, SR Andreas Berger, keine Angaben zu Erscheinungsjahr, S. 43