Nach einer Woche Zugfahrt endete Großmutters Reise am 18. Mai 1946 mit der Ankunft in der hessischen Stadt Marburg. Ich habe mich dabei gefragt wie es sich für sie und die anderen Vertriebenen wohl angefühlt haben muss aus der eigenen Heimat heraus gerissen worden zu sein um nicht nur an einen fremden Ort gebracht zu werden, sondern auch in ein Land, das vom Krieg total verwüstet gewesen ist.
(Historische Randnotiz: die Illustration des im Hintergrund zerstörten Hauptbahnhofes in Marburg wurde inspiriert von einer Fotografie, die kurz nach der Bombardierung der Stadt im August 1945 gemacht wurde. Im Mai 1946 sah es dort vermutlich weniger zertrümmert aus – leider konnte ich jedoch keine entsprechende Referenz für diesen Zeitraum finden.)